RL201415 Spielbericht7: Unterschied zwischen den Versionen
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Elmar hatte die Nacht über durchgearbeitet, sich und seine Stellung mit starkem Kaffee bis etwa 11:30 Uhr wach gehalten und konnte mit 16. Lg3 anstelle von 16. Sg3 klaren oder wenig später mit 17. h5 anstelle von 17. Dd2 etwas Vorteil erlangen, schenkte die Partie aber erschöpfungsbedingt stückchenweise her, um sie kurz vor der Zeitkontrolle mit 36. Dh1? (besser: cxb5 mit Ausgleich) und 37. dxc4? (Remischancen bot hier nur noch 37. Se5) endgültig einzustellen. | Elmar hatte die Nacht über durchgearbeitet, sich und seine Stellung mit starkem Kaffee bis etwa 11:30 Uhr wach gehalten und konnte mit 16. Lg3 anstelle von 16. Sg3 klaren oder wenig später mit 17. h5 anstelle von 17. Dd2 etwas Vorteil erlangen, schenkte die Partie aber erschöpfungsbedingt stückchenweise her, um sie kurz vor der Zeitkontrolle mit 36. Dh1? (besser: cxb5 mit Ausgleich) und 37. dxc4? (Remischancen bot hier nur noch 37. Se5) endgültig einzustellen. | ||
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Gegen etwa 13:30 Uhr stand es 2,5 : 2,5, weil Stephan in eine Zugwiederholung einwilligen musste. Er hatte zwar recht früh eine Leichtfigur gegen drei Bauern gewonnen, doch waren Letztgenannte im Verbund mit einem starken gegnerischen Springer so stark, dass er keinen Weg gefunden hatte, um auf Sieg zu spielen. Objektiv besser wäre gewesen, im 13. Zug Sde4 anstatt Df3 zu spielen, aber gerade im Schach ist man bekannter weise nachher ja immer schlauer als vorher, vor allem seit es Schachprogramme gibt. | Gegen etwa 13:30 Uhr stand es 2,5 : 2,5, weil Stephan in eine Zugwiederholung einwilligen musste. Er hatte zwar recht früh eine Leichtfigur gegen drei Bauern gewonnen, doch waren Letztgenannte im Verbund mit einem starken gegnerischen Springer so stark, dass er keinen Weg gefunden hatte, um auf Sieg zu spielen. Objektiv besser wäre gewesen, im 13. Zug Sde4 anstatt Df3 zu spielen, aber gerade im Schach ist man bekannter weise nachher ja immer schlauer als vorher, vor allem seit es Schachprogramme gibt. | ||
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Da Helmuts Gegner wusste, wie man ein Turmendspiel mit Minusbauern verteidigt und sich einfach keine Blöße gab, gab unser erstes Brett bald darauf Remis. | Da Helmuts Gegner wusste, wie man ein Turmendspiel mit Minusbauern verteidigt und sich einfach keine Blöße gab, gab unser erstes Brett bald darauf Remis. |
Aktuelle Version vom 13. Mai 2019, 19:04 Uhr
Regionalliga Südwest 2014/15 / Spielbericht 7. Runde
Verschenkter Sieg in Unterzahl: SK Mering 1 - SC Haar 1 4,5 : 3,5
Spielbericht:
Als Hagen um 8:20 Uhr nicht am Gronsdorfer Bahnhof zu Helmut und Cherin in die S-Bahn stieg und auch mobil nicht zu erreichen war, dachten wir uns schon, nicht mit der ursprünglichen Aufstellung spielen zu können. Beim Treffpunkt am Hauptbahnhof konnte uns Stefan berichten, als Ersatz den bis 3:00 Uhr morgens feiernden Walter Schmidt aus dem Bett geworfen zu haben, aufgrund eines Missverständnisses fand sich dieser jedoch am falschen Gleis ein, sodass wir letztendlich mit einem Minuspunkt in den Wettkampf starten mussten.
Gleichwohl stand es nach 120 Minuten bereits 1:1, da Cherin in der katalanischen Eröffnung einen Bauern für freies Figurenspiel opferte und sein Gegner, der angeblich seit 20 Jahren keinen Katalanen mehr mit Weiß verloren haben will, wenig später in schlechterer Stellung einen groben Bock schoss und eine Leichtfigur verlor.
Zu diesem Zeitpunkt standen Helmut leicht, Christoph, Elmar und Alexander klar besser und Stephan und Konrad ausgeglichen – so jedenfalls schätzte Cherin deren Stellungen ein. Die Partienanalyse durch das Programm Komodo 8 zeigte ihm jedoch, dass Christoph immer nur Ausgleich hatte und mit 29... Tc3 anstelle Tc8 zwar leichten Vorteil hätte erlangen, mit etwas Pech aber auch verlieren hätte können, nachdem er kurz vor der Zeitkontrolle die Türme tauschte, anstatt 37... Ta6 mit Ausgleich zu spielen.
Elmar hatte die Nacht über durchgearbeitet, sich und seine Stellung mit starkem Kaffee bis etwa 11:30 Uhr wach gehalten und konnte mit 16. Lg3 anstelle von 16. Sg3 klaren oder wenig später mit 17. h5 anstelle von 17. Dd2 etwas Vorteil erlangen, schenkte die Partie aber erschöpfungsbedingt stückchenweise her, um sie kurz vor der Zeitkontrolle mit 36. Dh1? (besser: cxb5 mit Ausgleich) und 37. dxc4? (Remischancen bot hier nur noch 37. Se5) endgültig einzustellen.
Fast gleichzeitig beschloss Alexanders Gegner, der die letzten 15 Züge vor der Zeitkontrolle bereits in übler Zeitnot war, den verlorenen Kampf aufzugeben: Wohl aus Respekt vor dem mehrfachen Oscar-Gewinner „Grand Budapest Hotel“ hatte Alexander das angriffslustige, aber nicht als vollwertig geltende Budapester Gambit gewählt, wobei sein Gegner bereits im dritten Zug von der Theorie abwich, eine Angsthasenvariante wählte und von Anfang an nicht mit dem schwarzen Druck zurechtkam.
Gegen etwa 13:30 Uhr stand es 2,5 : 2,5, weil Stephan in eine Zugwiederholung einwilligen musste. Er hatte zwar recht früh eine Leichtfigur gegen drei Bauern gewonnen, doch waren Letztgenannte im Verbund mit einem starken gegnerischen Springer so stark, dass er keinen Weg gefunden hatte, um auf Sieg zu spielen. Objektiv besser wäre gewesen, im 13. Zug Sde4 anstatt Df3 zu spielen, aber gerade im Schach ist man bekannter weise nachher ja immer schlauer als vorher, vor allem seit es Schachprogramme gibt.
Helmut versuchte weiterhin geduldig, seinen leichten Vorteil (Mehrbauer im Turmendspiel) durchzusetzen, Christoph hatte zwischenzeitlich keinen klaren Vorteil mehr, stand aber auch nicht schlechter und Konrad hatte dem Gegner in einem etwas schlechteren Endspiel bereits Remis geboten, der jedoch ablehnte. Die Spannung stieg.
Da Helmuts Gegner wusste, wie man ein Turmendspiel mit Minusbauern verteidigt und sich einfach keine Blöße gab, gab unser erstes Brett bald darauf Remis.
Unglücklicherweise erlitt Konrad einen heroischen Anfall und glaubte, das Match für uns gewinnen zu müssen. Zwischenzeitlich hatte sein Gegner ihm nämlich selbst Remis angeboten, was Konrad angesichts seines Anfalls trotz etwas schlechterem Endspiel ablehnte, um kurz darauf die Partie mithilfe seines nach vorne (49... Kg4??) statt nach hinten (49... Ke6 =) gehenden Königs einzustellen.
Plötzlich stand es also 4:3 für Mering und Christoph mittlerweile schlechter, da er für eine verlorene Qualität nur einen Mehrbauern aufweisen konnte, das Endspiel aber gewohnt stark spielte und gerade noch halten konnte. Zum Glück übersah sein Opponent, dass er mit 57. Tf3 anstelle von h3? das Endspiel sogar hätte gewinnen können.
Da die Mannschaft auch dieses Jahr nicht mehr auf- oder absteigen kann, war der verlorene Kampf letztendlich nicht so tragisch, sondern nur für Konrad und Elmar ärgerlich.
(cs)