RL201516 Spielbericht9: Unterschied zwischen den Versionen
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Elmars Steine an Brett 4 boten nur farblich Grund zum Schwarzsehen. In der Mitte behielt er die einzige offene Linie im Auge, und am Damenflügel ließ er sich nicht zu Lockerungszügen verleiten, sondern trug in Allerseelenruhe einen Ausflug der Kavallerie vor, bis Weiß weitere Gewinnversuche einstellte. Eine Parade alter Schule. 1,5:0,5. | Elmars Steine an Brett 4 boten nur farblich Grund zum Schwarzsehen. In der Mitte behielt er die einzige offene Linie im Auge, und am Damenflügel ließ er sich nicht zu Lockerungszügen verleiten, sondern trug in Allerseelenruhe einen Ausflug der Kavallerie vor, bis Weiß weitere Gewinnversuche einstellte. Eine Parade alter Schule. 1,5:0,5. | ||
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Studienkomponist Helmut an Brett 2 hatte ebenfalls Schwarz und einen schweren Kampf, der in diesem Fall das Remis sicherte, sowohl am Brett als auch im Gesamtstand. 4:1. Alles andere als Beamtenschach! | Studienkomponist Helmut an Brett 2 hatte ebenfalls Schwarz und einen schweren Kampf, der in diesem Fall das Remis sicherte, sowohl am Brett als auch im Gesamtstand. 4:1. Alles andere als Beamtenschach! | ||
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Aktuelle Version vom 13. Mai 2019, 19:59 Uhr
Regionalliga Südwest 2015/16 / Spielbericht 9. Runde
Tatkräftige Trauma-Therapie: SK Siemens München 1 - SC Haar 1931 1 1,5 : 6,5
Spielbericht:
Unsere kollektiven Flashback-Erinnerungen an die Frustration von 2013 können nun schneller abklingen: Der ersten Haarer Mannschaft gelang ein lupenreiner Ausklang der Regionalligasaison beim Angstgegner SK Siemens München 1, in dessen neuem Spiegelsaal-Spiellokal in Neuperlach-Süd. Im Saisonrückblick stellt sich obendrein heraus, dass der SC Haar Meistermacher war.
Fünf Brettsiege und drei Remis sind luxuriös, die Weißausbeute war maximal, vier aus vier. Den Anfang machte Winfried an Brett 7: Nachdem er in der Eröffnung trickreich zwei Leichtfiguren für einen Turm erobert hatte, überstand er nervenstark eine aufkommende Bauernwalze am Damenflügel und zermürbte den schwarzen Gegenangriff. Pünktliches Mittagessen war eine angenehme Nebenwirkung seiner mannschaftsdienlichen Leistung. 1:0 für Haar.
Elmars Steine an Brett 4 boten nur farblich Grund zum Schwarzsehen. In der Mitte behielt er die einzige offene Linie im Auge, und am Damenflügel ließ er sich nicht zu Lockerungszügen verleiten, sondern trug in Allerseelenruhe einen Ausflug der Kavallerie vor, bis Weiß weitere Gewinnversuche einstellte. Eine Parade alter Schule. 1,5:0,5.
Auf weniger als einem Vulkan tanzt Alexander nicht. An Brett 5 (Weiß) traf er auf einen Gegner mit gleicher taktischer Fantasie. Beide Könige --- und die Zuschauer --- schwitzten Theaterblut, bis sich eine Mehrfigur schlussendlich zu Alexanders Gunsten auswirkte. 2,5:0,5.
Sogar einen Schwarzsieg trug Andreas K. an Brett 8 bei. Ein strategisches Bilderbuchbeispiel für ein Geduldsspiel gegen den isolierten weißen Damenbauern, in dem jeder Figurentausch tendenziell dem Schwarzen in die Hände spielt. 3,5:0,5.
Studienkomponist Helmut an Brett 2 hatte ebenfalls Schwarz und einen schweren Kampf, der in diesem Fall das Remis sicherte, sowohl am Brett als auch im Gesamtstand. 4:1. Alles andere als Beamtenschach!
Martin (Brett 6) beendete das vierte schwarze Spiel aus einer Position der Stärke. Gegen die verbundenen schwarzen freien Mehrbauern fand Weiß gerade noch ein rettendes Dauerschach. Der Haarer Bilanz war's recht, 4,5:1,5.
Am Spitzenbrett hatte Rainer seine weißen Schwerfiguren maximal zentralisiert. Sein größter Trumpf war ein Springer auf d6, den Schwarz einfach nicht mehr wegbekam. Letztendlich ermöglichte dieser Springer einen Läufergewinn auf f7, der auch gesund war, da Rainer den massiven Gegenangriff umsichtig neutralisierte. Um mit den zwinkernden Schlussworten von Schwarz zu sprechen: "Die Stellung war schon länger kritisch." 5,5:1,5.
So blieb den Zuschauern nur noch Brett 3 zu bestaunen, wo Stephan (Weiß) im Mittelspiel einen zentralen Mehrbauern erlangt hatte, den er nun in einem Leichtfigurenendspiel mit Springern und ungleichfarbigen Läufern zu verwerten suchte. Zum Glück hatte er ein erstaunlich großes Bedenkzeitplus, so dass seine geduldigen Manöver letztlich einen zweiten Freibauern entstehen ließen, der nicht zu halten war. 6,5:1,5.
Es gibt Tage, an denen alles zu gelingen scheint, und solche Tage sind dankbar zu genießen. Auch andere Tage werden wieder kommen, für die hing ein Spruch von Karl Valentin an der Wand: "Ich freue mich, wenn's regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet's auch." (Funktioniert nicht in Arabien.)
Matchstatistik:
Vordermannschaft 3:1, Hintermannschaft 3,5:0,5.
Weißpartien 4:0 (!), Schwarzpartien 2,5:1,5.
Saisonstatistik:
In der Schlusstabelle nach neun Runden belegt SC Haar 1 mit 8:10 Mannschaftspunkten und 36:36 Brettzählern den sicheren siebten Rang, überholte also Gastgeber SK Siemens München 1 (6:12). Meister und Aufsteiger wurde TSV Haunstetten 1 (15:3) vor SC Unterhaching 1 (14:4), weil deren Schlagerbegegnung der Schlussrunde 4:4 endete –- und der SC Haar sensationell in Unterhaching gewonnen hatte (Runde 5). Das Tabellenende zieren SC Türkheim/Bad Wörishofen 1 (2 Punkte) und Post-SV Memmingen 1 (1 Punkt), von denen nun mindestens einer absteigen muss.
(kb)