Bez 2023 Spielbericht3
MMM 2022/23 (Bez) / Spielbericht 3. Runde
Das Schiff hebt sich: SC Haar 1931 2 – SG Aschheim/Feldkirchen/Kirchheim 1 5,5 : 2,5
Spielbericht:
Gegen unseren Abstiegsrivalen aus 3 Uhr (München als Zifferblatt) gelang endlich das Aufrichten am Meeresgrund. Jetzt können wir etwas beruhigter in die Weihnachtspause gehen, die verdienten Schachbücher auspacken und Schokospringer gießen.
Den wertungsstärksten Gegner erwischte Kapitän Sebastian an Brett 3. Trotz der schwarzen Steine gestaltete er das Spiel aktiv offen und ergatterte den angestrebten halben Punkt. 0,5:0,5.
Dass der Abend aus der Reihe tanzte, merkte man schon daran, dass Konrads Partie (Brett 7, Schwarz) als zweite endete. Zum Glück zu seinen Gunsten mit dem Gewinn eines gefesselten weißen Springers, der wegen drohenden Grundreihenmatts nicht mehr zu decken war. 1,5:0,5.
Wenige Minuten später gewann auch Ulrich an Brett 6 (Weiß), da seine verbundenen Freibauern eine Minusqualität mehr als wettmachten. Schon 2,5:0,5.
Dann schlug die Stunde von Andreas K. an Brett 2 (Weiß). Eine lehrbuchartige Zentralaufstellung erwürgte die Verteidigung positionell und taktisch, das Auftauchen der weißen Schwerfiguren am Königsflügel besiegelte das Schicksal der Partie. 3,5:0,5.
Den fehlenden halben Sicherheitspunkt steuerte Peer an Brett 8 (Weiß) etwas anders bei, als er sich gedacht hatte. Ein scheinbar gewonnenes Springerendspiel mit weißem Mehrbauern drehte sich plötzlich, als Schwarz einen fernen Freibauern generieren konnte. Der kostete den weißen Springer, aber auch Peer besaß Trümpfe: Einen vom König unterstützten Freibauern am Damenflügel und eine Bauernmajorität am Königsflügel. Damit waren der schwarze Springer und König ausreichend beschäftigt, um ins Remis einzuwilligen. 4:1.
Mit diesem Zwischenstand waren wir natürlich auf Mannschaftssieg gebürstet. Den stellte Dominik an Brett 5 (Schwarz) nach einer Zeitnotschlacht sicher, in der er 15 Züge lang vom Inkrement lebte und trotzdem fehlerfrei standhielt. Vor dem Übergang in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern fügte Weiß sich schließlich ins Remis. 4,5:1,5, ein sicherer Hafen.
Schon länger vorteilhaft stand Andreas R. an Brett 4 (Weiß), genoss einen freien Mehrbauern in der Mitte, musste nur ständig seine eigene luftige Königsstellung im Auge behalten. Auch auf den letzten Verteidigertrick --- Gabel der ungedeckten schwarzen Dame auf das weiße Herrscherpaar --- fiel Andreas nicht herein, sondern schnappte sich die freche schwarze Dame. 5,5:1,5, ein komfortabler Vorsprung.
Der bedeutete in der Tat Baldrian, denn Hans Christoph stand am Spitzenbrett mit den schwarzen Steinen schon eine Zeitlang unter erheblichem Zentraldruck der weißen Schwerfiguren in Tateinheit mit einem freien Mehrbauern. Die weißen Drohungen waren so stark, dass nicht einmal eine überraschende schwarze Bauerngabel auf K+T Entlastung brachte. Manchmal hilft einfach alle Fantasie nicht mehr, und Hans drückte dem jungen Gegner die Hand zum 5,5:2,5-Endstand.
Matchstatistik:
Vordermannschaft 2,5:1,5, Hintermannschaft 3:1.
Weißpartien 3,5:5,5, Schwarzpartien 2:2.
In der Tabelle zieht der favorisierte Münchener SC 3 bereits nach drei Runden einsam seine Kreise (6:0 Mannschaftspunkte), gefolgt von SF Deisenhofen 1 (5:1), SG Schwabing München Nord 1 (4:2), SC Garching 4 und SK Tarrasch München 2 (je 3:3). Dahinter liegen vier Teams mit 2:4 Mannschaftspunkten, darunter SC Haar 2. Aktuelles Schlusslicht ist SC Roter Turm Altstadt 2 (1:5).
Die vierte Runde folgt im neuen Jahr am Freitag 20. Januar 2023 um 19:30 Uhr auswärts beim Tabellenfünften SK Tarrasch 1945 München 2.
Spiellokal (bekannt): ASZ Untergiesing, Kolumbusstraße 33, 81543 München (U1/U2/U7 Kolumbusplatz).
(kb)