RL201415 Spielbericht2
Regionalliga Südwest 2014/15 / Spielbericht 2. Runde
Abgesägter Maibaum: SC Haar 1 - TSV Haunstetten 1 2,5 : 5,5
Spielbericht:
Der Maibaum vor dem Gasthof zur Post und unsere erste Mannschaft ergänzten sich: Der Baum hatte ein unsichtbares Oberteil (siehe Foto), die Mannschaft ein unsichtbares Unterteil (siehe Statistik). So reisten die Gäste --- mit drei IMs und zwei FMs angetreten --- reich beschenkt in den Augsburger Süden zurück.
Neutral bis vielversprechend fing das Match an: Martin (Brett 6, Weiß) zeigte, dass er gegen Farbdiskriminierung ist, und tauschte zügig alle Figuren in Richtung Remis ab.
Hagen (Brett 3, Schwarz) federte einen weiteren Titelträger ab und durfte zur Belohnung die übrigen Kämpfe aus der Zuschauerperspektive genießen --- wobei er vielleicht ganz gern an der einen oder anderen Stelle aktiv eingegriffen hätte ...
...zum Beispiel an Brett 5, wo Elmar die schwarzen Steine zunächst verheißungsvoll in Szene gesetzt hatte, sich dann aber im Zentrum immobilisieren und am Königsflügel klassisch überrollen ließ.
25 Minuten später ereignete sich eine Doppeltragödie an den Brettern 2 und 7: Helmut (Weiß) und Alexander (Schwarz) hatten klare Gewinnstellungen erarbeitet, griffen dann jedoch im Überschwang der Gefühle zu schädlicher Eile. Figuren- und Königsverluste waren die Folge und stellten das Wunschergebnis auf den Kopf --- Zwischenstand 1:4.
Christoph (Brett 4, Weiß) ließ die heimischen Zuschauer noch von einem 4:4 weiterträumen. Sein König eskortierte einen Freibauern, während sein Mehrspringer den entfernten gegnerischen Freibauern aufhielt. Die brüderliche Sternbilanz war somit ausgeglichen.
Aber an den zwei verbliebenen Brettern war schon länger klar, dass beide Haarer Protagonisten ums Remis rangen. Tatsächlich schaffte es Rainer an Brett 1 (Schwarz), mit aktivem König und zentralem Freibauern im Endspiel eine Minusqualität zu kompensieren.
Stephan an Brett 8 (Weiß) hatte ebenfalls eine Qualität weniger, dafür auf f6 einen Bauern, der ein Mattgraffito auf das Feld g7 sprühte. Es blieb ein Spuk, doch vielleicht findet der Computer ein studienartiges Remis (weiße Dame auf e7, um die schwarze Dame ewig an die Verteidigung zu binden?). Im Zuschauergewusel am letzten Brett und in den letzten Minuten war eine solche Wendung praktisch nicht zu finden, was letztlich auch müßig war, denn die Mannschaftspunkte waren in jedem Fall verflossen.
Matchstatistik:
Vordermannschaft 2:2, Hintermannschaft 0,5:3,5.
Weißpartien 1,5:2,5, Schwarzpartien 1:3.
„Was man von der Minute ausgeschlagen, gibt keine Ewigkeit zurück“, dichtete Schiller --- offenbar ohne zu ahnen, dass schon am Sonntag, 23. November die dritte Runde folgt, auswärts beim punktgleichen SK Siemens München 1, mit schillernden Assoziationen.
(kb)