RL201314 Spielbericht3

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Regionalliga Südwest 2013/14 / Spielbericht 3. Runde

Rettungsanker im Variantenmeer: SC Haar 1 - SF Dachau 1 4 : 4

Spielbericht:
Von 17 möglichen Ergebnissen wurde dasjenige erzielt, das die Hoffnungen beider Mannschaften am Leben lässt. Und im Innenverhältnis ist immer schön zu sehen, wie eine Haarer Hälfte der anderen aus der Patsche hilft: Diesmal richteten die Bretter 7 und 8 den Achter nach einer Eskimorolle wieder auf.

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SF Dachau 1932 zeigte wenig Respekt vor dem älteren SC Haar 1931 und entfachte an alle Brettern rechenintensive Komplikationen. An Brett 7 sah sich Cherin (Schwarz) früh sogar mit einem Springeropfer am Königsflügel konfrontiert, das eine unentrinnbare Fesselung heraufbeschwor. Doch wie Alexander der Große (Magnus) fand er eine revolutionäre Entknotung und brachte den ersten Punkt unter Dach und Fach.

Ein wertvolles Schwarzremis trug anschließend Christoph an Brett 3 bei, wo er den Weißen geradezu ins Leere laufen ließ.

Walter J. (Weiß an Brett 6) leitete einen seiner gefürchteten frühen Überfälle auf den schwarzen König ein, doch der Gegner fand immer gerade rechtzeitig eine Abfederung.

Ein kleiner Nackenschlag erwischte Alexander (Schwarz) und seine Zuschauer im Endspiel an Brett 5. Der Gegner hielt sich einfach nicht an das gewohnte Spiel, tauschte eine Figur nicht zurück, sondern schickte seinen a-Freibauern unaufhaltsam auf die Reise.

Helmut (Brett 2, Weiß) hielt die Position möglichst lange möglichst komplex, aber sein Gegenüber rechnete unermüdlich stoisch mit und trotzte ihm dadurch einen halben Punkt ab.

Wie ein sicherer Sieger sah Elmar an Brett 4 (Weiß) aus der Eröffnung heraus aus, mit all seinen Lieblingszutaten: freier Mehrbauer am Damenflügel, kompakte Zentralstellung, zeitsparender Rochadeverzicht, schwarzer Doppelbauer in der f-Linie. Aber ausgerechnet Letzterer erlaubte durch die offene g-Linie einen Gegenangriff, der Elmar zur Stellungswiederholung mahnte. Der 3:3-Zwischenstand war wieder ein psychologischer Nadelstich für die punkthungrigen Haarer, die eigentlich keine Akupunktur bestellt hatten.


Mittlerweile strebte Brett 1 seinem dramaturgischen Höhepunkt zu. Rainer (Schwarz) hatte es mit unendlicher Geduld geschafft, seine beiden Türme jeweils über die fünfte Reihe zu aktivieren und eine Bauernmajorität am Königsflügel herzustellen. Doch sprangen dort auch zwei weiße Wildpferde herum. Ein Vorstoß des Haarer f-Bauern ließ (wie interessanterweise auch an Brett 4) unerwartet die Partiebewertung kippen, wonach dem schwarzen König auf Brett 1 nicht einmal Remisfrieden gegönnt war.

Nun lag die Mannschaft sogar zurück (3:4) und bangte um ihre Nachtruhe. Doch Stephan (Weiß an Brett 8) hatte nach schwieriger Eröffnung in tickender Zeitnot die Nerven zu einem Springeropfer auf f6, das sich als durchschlagend erwies und so den Gegner zu einem Qualitätsopfer nötigte. Nach überstandener Zeitkontrolle orchestrierte Stephan auch noch sein Läuferpaar zu einem Mattangriff und rettete damit die Mannschaft in den sicheren Hafen --- 4:4.

Soviel Aufregung kann sein, muss aber nicht sein, denkt sich der fiebrige Zuschauer. Hinpilgern wird er nächstes Mal trotzdem wieder.

Runde 4 am Sonntag 15. Dezember 2013: SC Sendling 1 - Haar 1.
Spiellokal: ASZ Westpark, Bad Gasteiner Straße 5, 81373 München (U6 Partnachplatz).

(kb)