RL201314 Spielbericht5
Regionalliga Südwest 2013/14 / Spielbericht 5. Runde
Heilsame Aufregung: SC Haar 1 - SK Mering 1 6 : 2
Spielbericht:
Was im Showbusiness das Lampenfieber, leistet beim SC Haar der Rückstand: eine wundersame Mobilisierung der Reserven verwandelte ein 0:1 in ein 5:1. Danach konnten die Haarer Kiebitze beruhigt grübeln, ob sie auch noch eine der beiden letzten Partien über die Remisschwelle gehoben hätten.
Cherin an Brett 7 (Schwarz) spielte die Eröffnung überaus flott und flößte dadurch seinen treuen Anhängern Vertrauen in seine Theoriekenntnisse ein. Doch im beginnenden Mittelspiel lud er seinen Gegner zum Gewinn eines zentralen Bauern ein, den jener dankend annahm und nicht mehr zurückgab. Zur Not gesellt sich oft noch Pech, wie der schwarze König im 26. Zug bestätigen konnte.
Jedenfalls wissen wir jetzt, was vor dem Urknall war --- der folgte nämlich anschließend: Der Reihe nach zündeten unsere fünf Sterne Stephan, Alexander, Christoph, Rainer und Helmut.
Stephan (Brett 8, Weiß) eroberte zwei Qualitäten, opferte eine zurück und hielt die Initiative lückenlos fest. Ein unorthodoxer Fesselangriff auf der siebten Reihe beendete die Partie.
Alexander (Brett 5, Schwarz) errang nach komplizierten strategischen Manövern die Herrschaft über die offene e-Linie. Unter deren zunehmendem Druck flüchtete sein Gegner in einen originellen taktischen Rettungsversuch, der allerdings einen Turm kostete.
Christoph (Brett 3, Schwarz) gab in aller Seelenruhe den b-Bauern für eine zusätzliche freie Angriffslinie und holte sich dafür langfristige Initiative und schließlich eine entscheidende Figur.
Rainer (Brett 1, Schwarz) wich dem aggressiven weißen e-Bauern nicht aus, sondern eroberte ihn trickreich. Danach blieb immer noch Vieles genau zu berechnen, bis ein reiner Qualitätsvorsprung übrig war, dessen Verwertung auch der Gegner als unproblematisch anerkannte.
Helmut (Brett 2, Weiß) prägte seine Partie wie bewährt durch permanente Komplexität und Plus-1-Weitsicht --- immer einen Zug weiter als der aktivste Verteidiger. Je weniger Steine auf dem Brett verblieben, desto deutlicher wurde der weiße Vorteil ohne Ansatzpunkt für Gegenspiel.
Walter an Brett 6 (Weiß) sah sich zur Zeitkontrolle in einem blockierten Turmendspiel, das er folgerichtig remis gab.
In der letzten laufenden Partie hatte Elmar (Brett 4, Weiß) durch einen Königszug überraschend die Qualität gewonnen. Diese returnierte er nun, um in ein Turmendspiel mit einem freien Mehrbauern überzugehen. Tatsächlich musste sich der gegnerische Turm für diesen Bauern opfern, doch in hausgemachter Zeitnot verpasste Elmar dann den studienartig möglichen Gewinnweg gegen zwei von ihrem König unterstützte Freibauern. So lieferte dieses Remis herrlichen Gesprächsstoff für Experten aller Klassen.
In der Tabelle nach fünf Runden hält sich die Haarer Mannschaft (9:1 Punkte) somit wacker zwischen dem Münchner SC 1836 (10:0) und dem SC Garching 2 (8:2).
Runde 6 am Sonntag 9. Februar 2014: Auswärtsspiel (mit dramatischen Erinnerungen) bei SK Siemens München 1.
Spiellokal: Siemens-Werksgelände (Raum 6415/2a16), Rupert-Mayer-Straße 44, 81379 München (U3 Obersendling oder S7 Siemenswerke).
(kb)