A2 2023 Spielbericht8

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MMM 2022/23 (A2) / Spielbericht 8. Runde

Klassenerhalt denkbar: SC Haar 1931 3 – SC Roter Turm Altstadt 3 5 : 3

Spielbericht:
Die Münchner A-Klasse ist so stark besetzt, dass wir uns riesig freuen werden, wenn wir als Karpfen im Hechtteich verbleiben dürfen. Ein Schritt in diese Richtung gelang in der vorletzten Runde durch einen Zitterheimsieg gegen unsere langjährigen Wegbegleiter vom Roten Turm.

In Minutenschnelle auf ein Remis einigte sich unser Brett 1 und Rekonvaleszent Cherin mit schwarzen Steinen und Zähnen. Also 0,5:0,5 quasi als Ausgangspunkt.


Unser unverwüstlicher Manfred führte an Brett 7 ebenfalls die schwarzen Figuren, blockierte das Zentrum, ließ seine Damenflügelbauern Damenflügelbauern sein und nahm dafür den weißen König mit Dame und Springern unwiderstehlich aufs Korn. 1,5:0,5.

Bei Stephan VZ an Brett 5 (Schwarz) duellierten sich die schwarzen Türme mit dem weißen Läuferpaar, und es war objektiv durchaus unklar, wer daraus ungerupft hervorgehen würde. Aber nach einigen Minuten Luftanhalten behielt Stephan die materielle Oberhand. 2,5:0,5, eine scheinbar komfortable Führung für die Gastgeber aus drei Schwarzpartien.


Joachim hatte am Weißbrett 6 alles im Griff, aber zu viel Auswahl an guten Plänen. Im Überschwang büßte er eine Qualität ein, und der als Kompensation gedachte zentrale Freibauer ging verloren. Danach war trotz fantasievoller Gegenwehr die Partie nicht mehr zu halten. 2,5:1,5.

Den alten Abstand stellte Gebhard wieder her, indem er an Brett 2 (Weiß) die Zentrallinien beherrschte und die einhergehende schwarze Lähmung geduldig ausnutzte. 3,5:1,5.


Alsbald geriet jedoch Peer in einem Schwerfigurenendspiel an Brett 8 (Weiß) bei der Suche nach Initiative in ein Turmendspiel mit Minusbauer. Der gegnerische Freibauer marschierte zur vorletzten Reihe, und der vor ihm stehende Turm konnte die klassische Umgehung anbringen. Aber auch ohne dieses schnelle Ende wäre es wahrscheinlich eine schwierige Verteidigung in passiver Lage geworden. 3,5:2,5, und wir zitterten wieder.

Denn in der vierten Schwarzpartie benötigte Ludwig an Brett 3 einen Figuren- und einen Bauernverlust zum Aufwachen. Doch dann legte er los. "If you can’t convince them, confuse them", sagen die Angelsachsen, und dies gelang ihm vorzüglich. Mit schnellen Zügen, taktischen Finten und faktischen Tinten (Oktopus) brachte er den Gegner an den Rand der Ermüdung und sich selber in ein ausgeglichenes Turmendspiel. Ein Wunder zum 4:3, immerhin einen Mannschaftspunkt hatten wir nun sicher.


Der zweite Mannschaftspunkt hing an einem seidenen Faden namens Inkrement. Solche Olafaden schafft nur einer regelmäßig, der in höchster Zeitnot zu Höchstleistung aufläuft. Mit Weiß an Brett 4 opferte Olaf eine Qualität, zementierte dafür einen mächtigen Springer ins schwarze Zentrum und drohte so viele Gabeln, dass auch dem Gegner die Bedenkzeit zerrann. Originalton Olaf zum Diagramm: "Stockfisch beurteilt die Stellung mit -0,37. Hier hat Schwarz den ersten großen Fehler gemacht, als er 45. Dd8 gezogen hat. Ich habe bei den restliche Züge bis zum 66. mehrere Chancen ausgelassen, die ich zwar meistens gesehen hatte, aber mit nur ca. 30 Sekunden nicht durchrechnen konnte. Ich kann mich erinnern 8 Sekunden auf der Uhr gesehen zu haben. Ich wollte ein Remis immer sicher haben, auch wenn dies bei mir ein seltenes Ergebnis ist!" Nach dem 40. Zug ähnliches Spiel, wieder Zuspitzung am hängenden Zeiger, aber mit unfallfreier weißer Verstärkung des Angriffs nach Rückgewinn der Qualität. Als das Ende für den schwarzen König nahte, stellte Schwarz in der Eile seine Dame ein und gab dann fairerweise auf, ohne weiter auf die Uhr zu schauen. Endstand 5:3, Felsen polterten von den Herzen der Haarer Zuschauer.

Matchstatistik:
Vordermannschaft 3:1, Hintermannschaft 2:2.
Weißpartien 2:2, Schwarzpartien 3:1.

Die Tabellenspitze ist schön und gut --- FC Bayern München 5 (15:1 MP) führt unanfechtbar vor Schach-Union München 1 (12:4 MP) ---, aber uns fesselt momentan die Situation am Tabellenende: TSV Solln 2 ist Letzter und steht mit 0:16 Mannschaftspunkten bereits als Absteiger fest. Aber auch der neunte Rang verurteilt eventuell zum Abstieg, falls der Quervergleich zum Neunten der Parallelklasse A1 nachteilig ausfallen sollte. Also streben die drei Mannschaften, die auf den aktuellen Plätzen 7 bis 9 jeweils 6:10 MP aufweisen --- SC Garching 1980 6 (32 Brettpunkte), SC Haar 1931 3 (30,5 BP), und SC Roter Turm Altstadt 3 (27 BP) ---, in der Endabrechnung mindestens den achten Platz an.

Unser Streben wird nicht einfach, denn in der 9. Runde am Donnerstag 11. Mai 2023 (19 Uhr) reist Haar 3 zum Tabellenfünften Münchener SC 1836 5. Bekanntes Spiellokal: MKV Sportgaststätte, Säbener Straße 49, München-Harlaching.

(kb)