RL202425 Spielbericht3
Regionalliga SW 2024/25 / Spielbericht 3. Runde
Ungekrönte Aufholjagd: SF Augsburg 2 - SC Haar 1931 1 4,5:3,5
Spielbericht:
Wenn wir pro Auto einen Punkt geholt hätten, wären wir klare Sieger geworden. Aber die Schachfreunde Augsburg sind offenbar Pächter der 4,5:3,5-Serie, dagegen half selbst unser furioser Schlussspurt nicht.
Einen familienfreundlichen Sonntag erlebte Winfried an Brett 6 (Schwarz). Er hielt seine Sizilianische Verteidigung scheinbar mühelos im Gleichgewicht und einigte sich nach einer Stunde mit seinem etwas höher eingestuften Gegner auf Remis. 0,5:0,5.
Zwei Stunden länger rackerte sich Rainer am Spitzenbrett ab. Er hatte auch lange Zeit eine ansprechende Stellung, musste aber aus heiterem Himmel einige sehenswerte taktische Finessen verkraften, die in einem Bauernopfer mit Läuferspieß gipfelten. Mit einer Minusqualität wurde der Spaß an der Partie schnell einseitig. 1,5:0,5 für die Gastgeber.
Einige Minuten später heimste Christoph an Brett 4 das zweite Schwarzremis ein, als im materiell gleichen Turmendspiel beide Seiten je einen aktiven Turm ihr eigen nannten. 2:1.
Nur Sekunden später musste allerdings Benjamin an Brett 8 (Schwarz) anerkennen, dass das Störungsopfer eines weißen Bauern auf e6 in der Tat die schwarze Entwicklung in jeder Hinsicht hemmte. Insbesondere blieb der schwarze König in der Mitte stecken und wurde von mehreren weißen Leicht- und Schwerfiguren unhaltbar aufs Korn genommen. Schon 3:1.
Viktors Partie an Brett 2 (Schwarz) sah nach kontinuierlicher Vereinfachung aus und mündete in ein Springerendspiel mit gleicher Bauernzahl. Eine Faustregel besagt, Springerendspiele würden im Allgemeinen wie die zu Grunde liegenden Bauernendspiele enden. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel: Obwohl Viktor sogar den entfernten Freibauern besaß, wirkte sich entscheidend aus, dass der weiße Freibauer von seinem weit vorgedrungenen König unterstützt wurde. Wieder schrammte Viktor haarscharf am Unentschieden vorbei, und es stand bereits 4:1 für die Augsburger.
Theoretisch war ein Mannschaftsremis immer noch möglich, wenn die drei letzten laufenden Partien gewonnen würden. Die Hoffnung war nicht einmal unbegründet, denn unsere Weißspieler Anton, Hagen und Elmar (Bretter 3, 5, 7) besaßen Vorteile. So brachte Elmar seinen Gegner bei immer noch gut gefülltem Brett in sehenswerten Zugzwang, der ihm (Elmar) einen entscheidenden Freibauern einbrachte. Nur noch 4:2.
Hagen besaß eine Mehrqualität, aber eine luftige Königsstellung. Dorthin gelangte die schwarze Dame und gab Dauerschach, das Hagen nur auf Kosten eines Bauern unterbrechen hätte können. Also blieb es bei den Stellungswiederholungen mit Remisschluss, allerdings war das Gesamtmatch dadurch verloren. 4,5:2,5.
Ehre, wem Ehre gebührt: Anton demonstrierte wieder seine jugendlich elastischen Nerven und betrieb unverdrossen ein Damenendspiel mit je einer Leichtfigur. Dabei war der weiße Springer dem schwarzen Läufer erstaunlich überlegen, und Antons weiße Dame brachte auch noch das Kunststück fertig, sowohl einen gegnerischen Mattangriff zu parieren als auch einen eigenen Mattangriff zu inszenieren. Brettsieg nach fünf Stunden! Insgesamt Ergebniskosmetik zum 4,5:3,5, aber am Saisonende kann auch jeder Brettpunkt zählen.
Matchstatistik aus Haarer Sicht:
Vordermannschaft 1,5:2,5, Hintermannschaft 2:2;
Weißpartien 2,5:1,5, Schwarzpartien 1:3.
Alleiniger Tabellenführer sind nun die Schachfreunde Augsburg 2 vor dem SC Unterhaching 1 (der überraschend einen Punkt gegen SK Marktoberdorf 1 abgab) und dem SK Rochade Augsburg 1 (der überraschend einen Punkt bei TSV Haunstetten 2 abgab).
SC Haar 1 ist eine von drei gefährdeten Mannschaften mit 2:4 Punkten, die vor dem Tabellenneunten TSV Haunstetten 2 (1:5 MP) und dem Tabellenzehnten SC Sendling 1 (0:6 MP) dümpeln.
In drei Wochen, am Sonntag 1. Dezember 2024 (10 Uhr), tragen wir wieder ein Heimspiel aus, im Bürgerhaus Haar, gegen den Tabellenletzten SC Sendling 1, der sicher alles daran setzen wird, eine Wende einzuläuten.
(kb 10.11.2024)