A2202425 Spielbericht9

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MMM 2024/25 (A2) / Spielbericht 9. Runde

Letzte Chance genutzt! Haar 3 hält die Klasse: SG Schwabing Nord 2 - SC Haar 3 2,5:5,5

Spielbericht:

Bereits unter der Woche, am Di. 06.05.2025, lud die SG Schwabing Nord 2 zum Saisonabschluss in der A-Klasse 2, in den die Haarer dritte Mannschaft zwar als Außenseiter ging, jedoch fest entschlossen aus eigener Kraft den Abstieg verhindern wollte. Dazu musste ein Mannschaftssieg eingefahren werden, um ausgerechnet die SG Schwabing zu überholen: entsprechend entfaltete sich das Drama.

Dabei begann der Abend ruhig, denn Stephan holte ein ungefährdetes Schwarzremis an Brett 4, bei dem sein optisch leichter Stellungsvorteil zu keinen konkreten Fortsetzungen führte. 0,5:0,5.

Nun übernahm die SG Schwabing die Führung, nachdem Michael an Brett 8 früh eine strukturelle Schwächung seiner schwarzen Bauern zulassen musste. Sein Gegner münzte diese Schwächen in zwei Mehrbauern um, die Michael schließlich nicht mehr stoppen konnte. Also 1,5:0,5 für Schwabing.


Das Blatt wendete sich jedoch prompt, denn Altmeister und Vereinslegende Manfred ließ seine ganze Klasse aufblitzen. Nach gesundheitlich bedingter Schachpause, wollte Manfred unbedingt wieder an das geliebte Schachbrett zurück und Konrad konnte ihn sogleich von einem Einsatz in der dritten Mannschaft überzeugen. Der Einsatz lohnte sich: Manfred zog die schwarzen Steine in seiner gewohnten Routine und taktisch anspruchsvoll an Brett 6 zum Sieg. Davor nahm er noch Mannschaftsführer Stephan zur Seite und berichtete stolz, einen Springer für zwei Bauern geopfert zu haben, da er "ein bisschen Spaß haben" wollte. Erschrocken eilte Stephan zu dessen Brett, nur um festzustellen, dass Manfreds Stellung bereits völlig überlegen war. Den Schlusspunkt setzte er, indem er den gegnerischen weißen König in die Mitte des Bretts sog und Matt setzte. Hut ab vor unserer Schachlegende. Wieder Ausgleich 1,5:1,5.

Zu diesem Zeitpunkt bekam Johannes an Brett 3 ein Remisangebot, das er ausschlug, um mit seinen weißen Steinen zum Gegenangriff auszuholen. Dazu später mehr.

Angestachelt von Manfreds Sieg, konnte sich bald darauf auch Gebhard an Brett 5 durchsetzen und beendete sein Formtief zum bestmöglichen Zeitpunkt. Souverän erspielte er sich mit weiß einen positionellen Vorteil, opferte den g-Bauern für eine halboffene Turmlinie und gewann den Bauern am Damenflügel zurück, wobei ihm der Rückgewinn sogar einen Freibauern auf der a-Linie verschaffte. Die gegnerischen schwarzen Steine mussten sich nun praktisch verbiegen, um die Mattmotive und Freibauern zu stoppen, schlussendlich auf Kosten einer Figur. Die erste Führung für Haar 1,5:2,5.


An Brett 2 führte Olaf die schwarzen Steine gegen einen 200 Punkte höher bewerteten Gegner und konnte sich aus einem komplizierten Mittelspiel mit optischem Nachteil befreien und generierte mit Dame und Läufer auf der h1-a8 Diagonale massive Drohungen gegen den weißen König. Zum Nachteil seines Gegners begann nun die Zeitnotphase, in der Olaf bekanntermaßen zur Höchstform aufläuft. So auch hier: mit zwei Minuten auf der Uhr gewann er eine Qualität und forcierte anschließend taktisch den Damentausch. Ein schöner Arbeitssieg 1,5:3,5.

Mit jetzt noch drei offenen Partien, würden also zwei Remis für den Klassenerhalt reichen, doch nur noch unser erstes Brett sah auch nach einem solchen aus. Sven kämpfte an Brett 7 mit weiß gegen seinen jungen Kontrahenten um den Ausgleich, während Johannes Gegenangriff langsam versandete. Jetzt wäre das ausgeschlagen Remisgebot für Johannes und die Mannschaft natürlich kostbar gewesen. Jedoch verteidigte sein Gegner ausreichend und leider fand Johannes in der bedrohlichen Zeitnot keine Mittel mehr, um die Freibauern seines Gegners noch zu stoppen. Schwabing kam also wieder ran. 2,5:3,5.


Nun bekam Konrad - extra für die Mannschaft aus Regensburg angereist - an Brett 1 ein Remis Angebot, welches nach seinem völlig überlegenem Mittelspiel und mit weiß eigentlich zu wenig war. Im Turmendspiel sah sich Konrad mit einem gefährlichen schwarzen Freibauern konfrontiert, der vom schwarzen Turm gedeckt bis auf a2 vorstoßen konnte aber vom eigenen weißen Turm blockiert wurde. Gleichzeitig besaß Konrad zwei Freibauern im Zentrum und es schien unklar, ob sogar ein Sieg möglich wäre. Zudem war an Brett 7 noch genauso unklar, ob es zum Remis reichen würde. Also spielte Konrad weiter, um Brett 7 mehr Zeit zum Ausgleichen zu geben. Er fand dabei Ressourcen, das Remis erst abzusichern und versteckte gleichzeitig eine Mattfalle, da sich der schwarze König ungünstig in die weiße Bauernkette begeben hatte. Konrads Gegner übersah die Falle und ließ Konrad erschrocken das Mattmotiv ausspielen. Mit dieser überraschenden Wendung war der Klassenerhalt plötzlich geschafft. 2,5:4,5.

Schließlich konnte auch Sven an Brett 7 seine weiße Stellung beruhigt konsolidieren. Um den freien Mehrbauern seines Gegners unter Kontrolle zu bekommen, etablierte er mit Gegendrohungen einen Springer auf f5, unangreifbar für den schwarzfeldrigen Läufer seines Gegners. Zusammen mit einem Turm auf der offenen f-Linie und der sechsten Reihe entwickelte sich der Springer langsam zu einem Monster, das den gegnerischen König vor Probleme stellte. Dem wachsenden Druck hielt sein Gegner zum Schluss nicht mehr Stand und büßte eine Figur ein. Gekonnt tauschte Sven die restlichen Türme und Freibauern zum Sieg ab sodass am Ende ein deutlicher Mannschaftssieg den Klassenerhalt bestätigte. 2,5:5,5.


Zum Abschluss einer turbulenter Saison fing sich die dritte Mannschaft im richtigen Moment und zeigte tollen Kampfgeist und schob sich sogar noch vor den SK Neuperlach, der zeitgleich beim FC Bayern verloren hatte. Die SG Schwabing muss nun auf Schützenhilfe aus Markt Schwaben hoffen, die gegen Forstenried hoch gewinnen müssten, damit Schwabing in der Tabelle vor Forstenried bleibt. Anderweitig zeigt sich ein deutlicher Bruch in der Tabelle der A2-Klasse: der nächste Platz über dem SC Haar 3 hat doppelt so viele Mannschaftspunkte. Hoffentlich kein Zeichen einer wachsenden Schere.

Matchstatistik:
Vordermannschaft: 2,5:1,5; Hintermannschaft: 3:1 Weißpartien: 3:1; Schwarzpartien: 2,5:1,5

Saisonstatistik:
Bester Punktesammler war Mannschaftsführer Stephan mit 5/9 Punkten, der zum Saisonende stark aufspielte und noch unter den Top 10 Spielern der Liga weilt. Auch Dauerbrenner Olaf und Gebhard waren bei allen 9 Runden dabei und holten jeweils 4 bzw. 3 Punkte wobei Gebhard ein Formtief zum bestmöglichen Zeitpunkt überstand. Johannes gewann 4/8 Partien, jedoch wurde ihm ein Sieg aberkannt, da Mannschaftsführer Stephan falsch aufgestellt hatte (die DWZ Auswertung bleibt zu Gunsten von Johannes), für die Statistik also nur 3/8. Konrad holte ebenfalls starke 3/6, wobei er regelmäßig aus Regensburg anreiste, um die dritte Mannschaft zu unterstützen und oft in der zweiten und dritten Mannschaft gefragt war. Leider fiel unser nominelles Brett 1, Alexandru, ab der 5. Runde aus gesundheitlichen Gründen aus, überraschte aber mit fantastischen Angriffspartien gegen haushoch überlegene Gegner und holte 2,5/4 mit zwei Nulleinsätzen mangels Alternativen, offiziell also 2,5/6. Sein Bruder Andreas half dafür ebenso erfolgreich aus und erzielte sehr starke 2,5/4. Weiterhin waren viele Spieler im Einsatz: Peer (2/5), Sebastian (1/1), Julian (1/1), Manfred (1/1), Sven (2/3), Michael (1/2), Sergiu (0,5/2), Markus (0/2), Dieter (1/2), Andreas M. (1/2).

(svz / 08.05.25)