A2 2022 Spielbericht5
MMM 2021/22 (A2) / Spielbericht 5. Runde
Eine unerwartete Kehrtwende: FC Bayern München 6 - SC Haar 1931 3 3,5 : 4,5
Spielbericht:
Die nominell 5. Runde der MMM 2021/22 bedeutete für die dritte Mannschaft den erst zweiten(!) bestrittenen Wettkampf der Saison. Neben personellen Engpässen in allen Mannschaften kam es am Spieltag selbst auch noch zu faszinierenden Fügungen: Die Email mitsamt Mannschaftsaufstellung fand ihren Weg in den Spam-Ordner von Sven, der daraufhin mutmaßte, dass der Spieltag abgesagt sei. Sven entschloss sich dennoch das Anton-Fingerle Zentrum, die Heimstätte des FC Bayern, aufzusuchen, da er gerade in der Nähe war. Wie es der Zufall will, traf er genau rechtzeitig zum Start ein, sodass er kurzerhand doch noch an Brett 6 mit Schwarz spielen durfte.
Gegen einen nominell deutlich stärkeren Gegner kam Sven gut aus der Eröffnung. Im Mittelspiel gelang es ihm die Damen und beide Springer zu tauschen, sodass ein seltenes Doppel-Turm/Läufer-Endspiel entstand. Allerdings schienen seine Chancen leicht besser, da er am Damenflügel einen Freibauern bilden konnte. Leider unterlief ihm dann ein ärgerlicher Fehler und er musste einen Turm gegen den starken weißfeldrigen Läufer geben. Sein starker Freibauer zwang seinen Gegner zur Rückgabe der Qualität. Das einfache Turmendspiel mit gleicher Bauernanzahl konnte er dann mit Dauerschach zum Remis bringen. (0,5:0,5)
Diesen einmaligen Zufall konnte die vorangegangene Niederlage von Manfred an Brett 4 mit den weißen Steinen leider nicht kompensieren. Manfred verbrauchte deutlich mehr Zeit als sein Gegner für fast jeden Zug und nahm einen vergifteten Bauern. Dieser führte zur Springergabel von Schwarz mitsamt Turmverlust, woraufhin Manfred das Handtuch warf. (0,5:1,5)
Alex D. an Brett 5 versuchte sein Eröffnungsglück und opferte einen Bauern für leichte Entwicklungsvorteile mit den weißen Steinen. Der solide Aufbau von Schwarz erwies sich jedoch als trockenes Brot und neutralisierte die Eröfnungsinitiative vorerst. Alex veruchte im Mittelspiel die schwarze Festung am Königsflügel aufzubrechen. Schließlich führte sein Hebel zu einem Endspiel mit drei eigenen Bauern gegen einen Läufer mit Bauern. Er setzte trotz Materialdefizit nach und schaffte es, den verbleibenden schwarzen Bauern auf Kosten seiner eigenen abzutauschen, woraufhin ein Remis feststand. (1:2)
Cherin lieferte sich an Brett 1 mit Weiß einen wilden Schlagabtausch mit seinem Kontrahenten. Das Spiel war geprägt von taktischen Manövern und offenen Linien, doch die gegenseitigen Angriffe schienen sich zu neutralisieren. Die Partie begann sich in gemäßigte Breiten zu bewegen, als Cherin einen schwarzen Freibauern für einen Zug aus den Augen verlor. Die Partie war daraufhin nicht mehr haltbar. (1:3)
Michael an Brett 8 sicherte sich mit den schwarzen Steinen ebenfalls ein Remis, nachdem sein Gegner einen Läuferspieß gegen Michaels Turm und im 20. Zug (!) unrochiertem König übersah. Der stattdessen gespielte Springerzug brachte Michael zurück in die Partie, in der nichts mehr anbrennen sollte. (1,5:3,5)
Für ein Erfolgserlebnis sorgte Adela an Brett 7, die sich mit den weißen Steinen in einer schwierigen Stellung mitsamt Minusbauern versuchte. Ihre besser platzierten Figuren konnten mit der Zeit gegnerische Schwächen ausnutzen, die ihr sogar zwei Bauern einheimsten. Im Endspiel erwies sich ihr schwarzfeldriger Läufer als zu stark und die Partie endete mit Matt. (2,5:3,5)
Gebhard sicherte den nächsten Punkt mit den schwarzen Steinen, nachdem er die Partie mit 15 minütiger Verspätung - dank Parkplatzmangel in der Innenstadt - beginnen konnte. Er konnte früh einen Mehrbauern generieren, jedoch auf Kosten von leicht unkoordinierten Figuren. Die Konsolidierung seiner Figuren konnte nur durch Rückgabe des Mehrbauern geschehen, was eine wohl ausgeglichenen Stellung zur Folge hatte. Plötzlich wickelte sein Gegner in ein Endspiel mit eigenem Läufer und Gebhards Springer ab, in dem der Springer klar überlegen war. Gebhard schnappte sich einen Bauern und brachte den Sieg sicher nach Hause. (3,5:3,5)
Am verbleibenden Brett 3 lieferte sich Stephan eine Nervenschlacht mit den weißen Steinen. Nach taktischen Mätzchen in der Eröffnung, die enorm viel Zeit beider Spieler beanspruchten, fand sich Stephan am kürzeren Hebel wieder, als für den 20. Zug lediglich 5 Minuten verblieben, gegenüber 15 Minuten bei Stephans Gegner. Die folgenden im Blitzmodus gepielten Züge standen ganz im Zeichen des berühmten Tartakower: "Die Fehler sind alle da, sie müssen nur noch gemacht werden". Glücklicherweise traf dies auf beide Kontrahenten zu, denn Stephans Gegner versuchte durch schnelle Züge mehr Zeitdruck aufzubauen. Im 40. Zug angekommen wurden in schlechterer Stellung gleich wieder 10 Minuten verbraten, die sich jedoch lohnen sollten. Eingeschüchtert von einem Freibauern auf der a-Linie ließ Stephans Gegner dem weißen König Zeit, sich dem verbundenem schwarzen Bauernpaar zu nähern und diese abzuschirmen. In dieser laut Computer ausgeglichenen Stellung spielte Stephan auf einen letzten taktischen Trick mit seinem Fraibauern auf der a-Linie. Um Punkt Mitternacht sollte der nächste "Tartakowerismus" greifen, als Stephans Gegner vorschnell seinen Zug ausführte und übersah, dass dadurch zwangsweise sein Turm verloren gehen oder eine neue Dame für Stephan das Feld betreten würde. "Immer der vorletzte Fehler gewinnt", denn Stephans Gegner gab nach kurzer Gegenwehr mit Turm gegen Dame auf. (3,5:4,5)
Ein äußerst spannender und umkämpfter Mannschaftserfolg trägt damit zum insgesamt historischen vierfachen Sieg der Haarer Mannschaften bei. Ein großes Dankeschön für die Spielbereitschaft in diesen Zeiten mit hoffentlich weiteren spannenden Spielen.
Matchstatistik:
Vordermannschaft 2:2, Hintermannschaft 2,5:1,5.
Weißpartien 2,5:1,5, Schwarzpartien 2:2.
Die nächste Runde findet voraussichtlich am Freitag den 01.04.2022 als Heimspiel in der Mittelschule Haar gegen den TSV Forstenried 1 um 19:30 Uhr statt.
(svz)