B32014 Spielbericht7

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MMM 2014 (B3) / Spielbericht 7. Runde

Van Gogh geklont: SC Kirchseeon 1 - SC Haar 3 4,5 - 3,5

Spielbericht:
Vier Haarer Künstler ahnen jetzt, wie es sich anfühlt, wenn man sich selbst um ein Ohr bringt: Trotz dreier Brettsiege unterlag die dritte Mannschaft denkbar knapp in Kirchseeon und überließ dadurch den zum Greifen nahen Aufstieg an die Neuperlacher Konkurrenz.

Zunächst schien das Match nach Plan zu laufen, als Gebhard an Brett 5 (Weiß) so schnell gewann, dass keiner seiner Mitspieler das Erfolgsrezept mitbekam.

Beruhigend wirkte auch noch das Weißremis von Walter S. am Spitzenbrett.

Dann baute sich Druck jedoch auf, weil an Brett 6 Bruno (Schwarz) in eine taktische Falle geriet und die Partie mit Minusturm nicht zu halten war.


Da ein Unentschieden der Mannschaft nicht helfen würde, transformierte Konrad (Brett 3/Weiß) seine neutrale Stellung brachial in ein Damenendspiel mit Wanderkönig (wovor uns die Eltern immer gewarnt haben). Trotzdem wäre die Partie immer noch unmittelbar remis gewesen, wenn sein Kamikazekönig rechtzeitig auf Halten zurückgeschaltet hätte. Stattdessen generierte er einen Bauernverlust, wonach seltsamerweise nicht einmal mehr Dauerschach möglich war.

Einkalkulieren durften wir zu diesem Zeitpunkt schon einen stolzen ganzen Punkt an Brett 8, wo Hans (Schwarz) ein Bauernendspiel mit einem Mehrbauern erreicht hatte und glatt zum Sieg verwandelte.

Aber an Brett 4, wo lange Zeit materielles Gleichgewicht geherrscht hatte, wurde der Raum für Joachims schwarze Steine immer enger. Als schließlich beide weiße Türme auf die siebte Reihe eindrangen, entstand eine unparierbare Mattdrohung, wohingegen der schwarze Dauerschachversuch verebbte.

An Brett 7 sah sich Dieter (Weiß) nach langem Ringen plötzlich in einem Turmendspiel mit zwei Minusbauern. Die vom schwarzen König unterstützte zentrale Freibauernwalze ließ sich nur noch verzögern, eine aufkeimende Patthoffnung blieb Wunschdenken der Haarer Zuschauer.

Damit war das Match zugunsten der Gastgeber gelaufen und unsere Titelambition zerstoben. Doch zur Rettung der höheren Ehre trug Manfred (Schwarz) noch einen ganzen Punkt an Brett 2 bei, wo ebenfalls ein Mattmotiv mit zwei Türmen --- in diesem Fall auf der zweiten Reihe --- den krönenden Abschluss bildete, so dass die weiße Zeitüberschreitung nicht mehr partieentscheidend war.


Matchstatistik:
Weißbretter 1,5:2,5; Schwarzbretter 2:2.
Vordermannschaft 1,5:2,5; Hintermannschaft 2:2.

Saisonstatistik:
Spitzenausbeute: Gebhard 5 Punkte aus 6 Partien; Walter S. und Konrad je 4,5 aus 7; Bruno 4 aus 7; Joachim 3,5 aus 7.


Obwohl van Gogh den Vornamen "Vincent" (der Siegende) trug, tat uns die Nachahmung nicht gut: Mit 10:4 Mannschaftspunkten wurde der zwischenzeitliche Tabellenführer SC Haar 3 übermalt vom SK Neuperlach 1 (11:3), der seine letzte Runde souverän mit 7:1 in Höhenkirchen absolvierte.

Für jemanden, der ein Buch über Schachpsychologie schreiben möchte, geht der Stoff nie aus. Das ist das Schöne am Schach, dass Sport und Spannung, Höhen und Abgründe auf allen Leistungsebenen möglich sind. In diesem Sinn auf ein ernst-fröhlich-ernstes Wiedersehen in der B-Klasse bei der MMM 2015!

(kb)