Bez2018 Spielbericht4
MMM 2017/18 (Bez) / Spielbericht 4. Runde
Die Wunder von Giesing: SC Tarrasch 45 München 2 - SC Haar 1931 2 4 : 4
Spielbericht:
Am vierten Spieltag der Bezirksligasaison sprang unsere zweite Mannschaft nach einem Festival der Irrungen und Wirrungen aus einem fast geschlossenen Sack und holte am Kolumbusplatz einen wichtigen Punkt im Dauerbrenner Abstiegskampf.
Der Abend begann mit großer Gastfreundschaft der Tarrasch-Mannschaft: Ihr Brett 1 blieb unbesetzt, so dass Hans-Christoph bald mit einem vollen weißen Punkt die Heimreise antreten konnte. 0:1 zugunsten der Gäste.
Cherin (Brett 4) war im Reha-Modus und generierte innerhalb weniger Züge ein Schwarzremis. 0,5:1,5.
Peter I. (Brett 8) betrieb seine Schwarzpartie äußerst munter und wurde nach zwei Stunden mit einem Remisangebot belohnt. 1:2.
Viele Schwarzremis freuen auch den Mannschaftsführer, denn der denkt, dass die Weißspieler ein Sahnehäubchen obendrauf setzen könnten. Jene Annahme wurde an jenem Abend kräftig hin und her gerüttelt.
Andreas R. (Weiß an Brett 3) investierte einen Bauern für leichte Angriffsinitiative und das Läuferpaar. Eventuell bestand zeitweise die Möglichkeit, dieses für Bauernausgleich zurückzugeben. Später half erstaunlicherweise nicht einmal mehr der Übergang in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern. So schmolz der Mannschaftsvorsprung dahin, 2:2.
Kurz danach folgte immerhin ein Schwarzremis von Konrad an Brett 6 gegen seinen jugendlichen Vorjahresbezwinger. 2,5:2,5.
An den drei verbliebenen Brettern sah es düster aus. Stephan (Schwarz an Brett 2) verlor eine Figur. Antons weißer König an Brett 5 geriet ins Visier mehrerer schwarzer Linienfiguren. Uli (Weiß an Brett 7) laborierte aus der Eröffnung heraus an einem nicht wiedergesehenen Gambitbauern und an Beinahe-Zugzwang bei halbvollem Brett.
Doch dann geschah das erste Wunder von Giesing: Verzweiflung trieb Uli zu einem studienhaften Bauerndurchbruch, der objektiv durchschlagend war. Aber dem genialen folgte alsbald ein banaler weißer Zug, der objektiv nur Remis machte. Subjektiv war er allerdings so eindrucksvoll, dass Schwarz aufgab! Unerhört glückliches 2,5:3,5 für die Haarer Gäste, und auch die Fiktion vom weißen Sahnehäubchen blieb auf diese kuriose Weise am Leben.
Wunder 2 folgte am Brett 5: Anton schien Haus und Hof zu verlieren, als ihm ein verblüffendes Damenopfer einfiel. Sein Gegner, seines Zeichens FM, schüttelte sichtlich den Kopf über soviel Unwahrscheinliches, das ihm widerfuhr. Nachträglich wurde klar, dass er das Damenopfer hätte annehmen können, aber in der Partie wickelte er zu einem Figurengewinn ab --- und versäumte wenige Züge später, seine Mehrfigur rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Das übriggebliebene Turmendspiel war für keinen zu gewinnen. Also 3:4, die Haarer waren aus dem Sack.
Ein drittes Wunder am selben Abend wäre zuviel verlangt gewesen. Stephan musste den letzten weißen Bauern auf sehenswerte Weise (Zugzwang) passieren lassen und ließ sich den Rest nicht mehr zeigen. 4:4.
Matchstatistik aus Haarer Sicht:
Vordermannschaft 1,5:2,5, Hintermannschaft 2,5:1,5.
Weißpartien 2,5:1,5, Schwarzpartien 1,5:2,5.
Durch den wundersamen Mannschaftspunkt steht Haar 2 (2:6) nun dank seiner 15:17 Brettpunkte auf Platz 7, vor Bayern München 4 (2:6 und 13:19), Weiß-Blau Allianz München 1 (2:6 und 12,5:19,5) und SF Deisenhofen 1 (1:7). Tabellenführer bleibt SC Sendling 1 (8:0) vor SC Garching 1980 4 (7:1).
An den aktuellen Tabellenzweiten wagen wir uns in zwei Wochen: Heimspiel am Freitagabend 9. Februar 2018 gegen SC Garching 4.
(kb)