Bez 2023 Spielbericht4

Aus Homepage SC Haar 1931 e.V.
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MMM 2022/23 (Bez) / Spielbericht 4. Runde

Wintereinbruch: SK Tarrasch 1945 München 2 - SC Haar 1931 2 5,5 : 2,5

Spielbericht:
Deutlich zu tief wurde unsere zweite Mannschaft am Kolumbusplatz gefrostet, da war mehr drin. Aber in den folgenden fünf Runden bleibt noch genug Raum für unsere tropische Fantasie.

An Brett 4 schnappte sich Mannschaftsführer Sebastian (Schwarz) mehrere weiße Bauern, aber der Preis war hoch: Weiß kam stark in Angriff und holte sich das investierte Material mit Zinsen zurück. 1:0 für die Gastgeber.

Dominik hatte selber Weiß an Brett 5, bemerkte aber bald, dass "die Tarraschler heute nichts verschenken". Immerhin hielt er seine Partie in der Waage. Zwischenstand 1,5:0,5.


Haydar eroberte an Brett 6 die weiße Dame, musste dann aber mit seiner schwarzen Dame gegen einen zähen weißen Turm kämpfen, der eine Festung zu bilden drohte. Nach langen Zugreihen mit erschöpfenden Schachgeboten schaffte Haydar das scheinbar Unmögliche und zwang den Gegner zur Aufgabe. Hoffnungsschimmer 1,5:1,5.

Aber am Schwarzbrett 8 bahnte sich Finsteres an: Konrads übliche Aufwachphase in der Eröffnung brachte ihm diesmal einen frühen Bauernverlust auf f7 ein, von dem er sich nicht mehr erholte, weil der jugendliche Gegner die Initiative jederzeit mit Genauigkeit und Umsicht festhielt. Wieder Führung für die Hausherren, 2,5:1,5. br/> br/> An Brett 7 wurde Ulrich (Weiß) mit dem wertungsstärksten Gastgeber (DWZ 2120) konfrontiert. Optisch hielt die weiße Dame die Balance gegen das schwarze Turmpaar, aber leider war da noch ein schwarzer Freibauer, der von seinem Turmpaar gestützt unaufhaltsam zur Umwandlung rückte. 3,5:1,5.


Jetzt mussten es die drei Spitzenbretter richten, was nicht einmal ein abwegiger Gedanke war, denn Stephan H. (Weiß) besaß eine solide Mehrqualität und Initiative an Brett 1, Hans Christoph attackierte den weißen König an Brett 2, und Andreas K. ließ seinen weißen Springer auf Brett 3 tanzen.

Hans steckte zwischenzeitlich einen ganzen Turm ins Geschäft und war dann bei abnehmender Bedenkzeit froh, ihn zurückzuerobern und Remis bieten zu können. Vielleicht war eine noch stärkere Abwicklung möglich, aber ein Schwarzremis ist auf jeden Fall ein passender Tribut an die Aufregung. 4:2, noch glomm Glut unter der Asche.

Aber trotz langer Springerwanderungen ließ sich Andreas' Zugriff nicht verstärken. Ein letzter Bauernhebel zur Öffnung der Stellung war zwar vorhanden, aber eine solche Brücke reißt man nicht in Zeitnot hinter sich ab, wenn zwei Turmpaare auf dem Brett lauern. Also zähneknirschende Einwilligung ins Remis, welches das Schicksal des Abends besiegelte, 4,5:2,5.


Stephan hatte, wie gesagt, eine Mehrqualität, aber auch einen ambivalent vorgerückten Bauern auf f5. Dieser engte die weiße Königsstellung ein, erforderte aber auch immer wieder Deckung durch die weißen Schwerfiguren. Um dennoch einen Gewinnplan zu finden, investierte Stephan viele Bedenkminuten und Tempi. Die lange Umgruppierung gab aber auch dem Gegner Gelegenheit, einen schwarzen Freibauern in der h-Linie laufen zu lassen. Dieser kostete schließlich den weißen Turm und die Partie zum Endstand von 5,5:2,5.

Psychologischer Vorteil: Jetzt fühlen sich die zwei anderen Verlierer besser, denn selbst ein zusätzlicher Partiegewinn hätte das Gesamtergebnis nicht gedreht. "Selten ein Schaden, wo nicht ein Nutzen dabei ist."

Matchstatistik:
Vordermannschaft 1:3, Hintermannschaft 1,5:2,5.
Weißpartien 1:3, Schwarzpartien 1,5:2,5.

Tabellenführer bleibt auch nach vier Runden der hohe Favorit Münchener SC 3 mit 8:0 Mannschaftspunkten, überraschend dicht gefolgt von SF Deisenhofen 1 (7:1 MP). Dritter ist nun SK Tarrasch 1945 München 2 (5:3 MP), vor einem Mittelfeld von drei Mannschaften à 4:4 MP: SG Schwabing München Nord 1, SC Garching 1980 4 und SG Aschheim/Feldkirchen/Kirchheim 1.

Das Tabellenende zieren gleich vier Mannschaften mit 2:6 MP: SF Dachau 1932 1, SC Roter Turm Altstadt 2, SK München Südost 2, und SC Haar 1931 2. Der Wettbewerb könnte also verlaufen wie die berühmte Reise nach Jerusalem.

Runde 5 gewährt uns Heimrecht am Freitagabend 10. Februar 2023 gegen den mitreisenden Abstiegsrivalen SK München Südost 2.

(kb)