MMM2015B2 Haar3 Schach Union2
MMM-B2, Runde 3 am Mittwoch 11. März 2015
Schach Union 2 - SC Haar 3 3:5
Erfolgreiche Symmetriestörung
Das elegante Pelkoven-Schlösschen ist immer eine Reise wert, und unsere dritte Mannschaft brachte Ehrgeiz mit. Nach spannendem Verlauf entführte sie beide Punkte, weil das vierte Pärchen (Bretter 7 und 8) aus dem 1:1-Schema der vorderen Pärchen ausbrach und 2:0 gewann.
Erste Spannung ins Match brachte Joachim an Brett 5 (Weiß). Nach Bauerngewinn im Mittelspiel geriet er in taktische Mehrfachdrohungen, die in einer Springergabel auf seine weißen Türme gipfelten. Danach war Schwarz der überraschende Punktbesitzer.
Zum Glück bahnte Bernhard am schwarzen Nachbarbrett 6 den Ausgleich an, indem er lehrbuchmäßig die b-Linie öffnete und den lang rochierten weißen König anvisierte. Dieser sehenswerte Angriff kostete Weiß die Dame und den Punkt. Das Bangen des Zuschauers in dieser Partie beschränkte sich auf die Frage, ob Bernhard absichtlich oder unabsichtlich seine Uhr oft erst Minuten nach Aufschreiben des ausgeführten Zuges drückt. Sei’s drum, der Punkt war im Kasten und das dritte Pärchen im Lot.
Die Entwicklung am vordersten Tisch (Bretter 1 und 2) sah einen stürmischen Ulrich (Weiß) und einen gedrückten Manfred (Schwarz). Dessen permanente Abwehrleistung war zwar an sich erfolgreich, kostete aber so viel Bedenkzeit, dass justament ein Eigentor erfolgte, als sich das Blatt zu Manfreds Gunsten gewendet hatte. Ein ästhetischer Verlust.
Ulrich (Brett 1) massierte in beiderseitiger Zeitnot seinen Gegner zum Bauernverlust und ging somit als cooler Sieger aus der Hektik hervor. Das vorderste Pärchen fand dadurch sein inneres Gleichgewicht.
Das zweite Pärchen (Bretter 3 und 4) legte so furios los, dass der Beobachter niemals zwei Remis als Ergebnis vorhergesagt hätte. Doch genau so kam’s: Unser Weißspieler (Stefan an Brett 3) inszenierte imposanten Angriff in der Mitte und am Königsflügel, hatte aber einen Bauern weniger. Gebhard mischte mit Schwarz das Brett 4 auf, doch sowohl er als auch sein Gegner blitzten in der Zeitnotphase ohne Mitschreiben und überschritten die Zeit, also mussten sie Remis akzeptieren. Dies fiel Gebhard auch leicht, denn inzwischen hatten die vierten Zwillinge entscheidende Tatsachen geschaffen.
Peer baute an Brett 7 eine weiße Druckstellung auf und trieb dadurch seinen Gegner immer tiefer in die Zeitnot. Als dieser tatsächlich die Zeit überschritt, gab es eine kurze Diskussion, weil Schwarz 29 Sekunden Restzeit zu sehen meinte, während die Uhr schon die 30 Ergänzungsminuten gutgeschrieben hatte. Das Fähnchen war eindeutig, der Punkt unser.
Bruno (Brett 8, Schwarz) gewann im Mittelspiel einen Bauern und ließ ihn sich nicht mehr abluchsen. Im Gegenteil, er fesselte einen weißen Springer auf der dritten Reihe. Dieser konnte sich nicht mehr befreien, obwohl Schwarz eine mehrzügige Vorbereitung auf sich nehmen musste, bevor er den Springer ungestraft einheimsen konnte. Der übrig gebliebene eigene Springer ermöglichte einen glorreichen Abschluss: die schwarze Dame durfte den einzigen weißen Trumpf, einen Freibauern, einfach nehmen, da ein anschließendes Familienschach die Dame zurückgewonnen hätte. Das glänzende 2:0 am vierten Tisch bestätigt wieder einmal „Die Letzten werden die Ersten sein“.
Matchstatistik:
Vordermannschaft 2:2,
Hintermannschaft 3:1.
Weißpartien 2,5:1,5,
Schwarzpartien 2,5:1,5.
In der Tabelle nach drei Runden klettert SC Haar 3 auf den zweiten Platz (5:1 Mannschaftspunkte), als Verfolger von Tabellenführer SC Tarrasch 4 (6:0).
In der vierten MMM-Runde am Freitag 20.3. folgt ein Heimspiel gegen Trudering 1.
(KB 12.03.2015)