RL201819 Spielbericht3

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Regionalliga Südwest 2018/19 / Spielbericht 3. Runde

Gutes Karma im historischen Schulgebäude: SC Haar 1931 1 - SC Garching 1980 3 5 : 3

Spielbericht:
Zur dritten Regionalligarunde half uns der Seniorenclub Haar wieder aus der Patsche und bot unserem Heimspiel ein frisch renoviertes Ausweichparkett. Helmut und die Hintermannschaft lösten die Aufgabe gegen unsere treuen Rivalen aus Garching quasi im Alleingang. Zugleich ein Einstand nach Maß für unseren Jugendspieler Luis.

Schwer zu entscheiden, welche Haarer Gewinnpartie den absoluten Schönheitspreis verdient. Zweifellos den Preis für die früheste schöne Partie errang Bernhard an Brett 6 (Weiß) mit einer unbändigen Expansion im Zentrum, die fast beiläufig ein Springeropfer auf h7 abwarf. Chapeau und 1:0.

Der Preis für die coolste Verteidigung eines Figurenvorsprungs geht an Luis, der selbst eine Mattdrohung äußerlich ungerührt abfederte, um dann zum Gegenangriff überzugehen. Der Debütsieg an Brett 8 (Weiß) stärkt bestimmt das höchste Gut des Schachspielers, seine unabhängige Urteilskraft. 2:0.


Kurz danach punktete auch Peter S. an Schwarzbrett 7 mit Dame und Springer gegen das weiße Turmpaar. Weiß überschritt in dieser materiell nachteiligen Lage die Zeit. 3:0.

Eine psychologische Verteidigungstortur überstand Winfried an Brett 5 (Schwarz) erstaunlich unbeschadet und entknotete seine beengte Stellung mit unglaublicher Geduld und Zähigkeit. Ein halber Punkt war der gerechte Lohn. 3,5:0,5.

Bei einem solchen Vorsprung zur Wettkampfmitte macht man sich normalerweise keine großen Gedanken mehr. Wir schon. In der Tat hingen auch diesmal wieder vier Damoklesschwerter über den verbliebenen Brettern. Helmut an Brett 1 (Schwarz) wirkte eingemauert, Christoph an Brett 2 (Weiß) hatte sich veropfert, Hagen (Brett 3) kämpfte mit schwarzer Dame gegen drei weiße Figuren, Elmar (Brett 4) hatte den Anzugsvorteil gegen eine passive Hypnoserolle eingetauscht.


Doch dann kam der große Auftritt von Helmut im Endspiel am Spitzenbrett. Unter Bauernopfer ging er in ein Turmendspiel mit zwei Freibauern über, die der weiße König und Turm selbst mit vereinten Kräften nicht mehr im Zaum halten konnten. 4,5:0,5.

Angesichts dieser Erlösung fiel nicht mehr ins Gewicht, dass kurz darauf Hagens schwarze Dame an Brett 3 ihre Suche nach einem rettenden Strohhalm einstellen musste. 4,5:1,5.


Auch Elmars unentrinnbare Fesselstellung im Leichtfigurenendspiel hätte wohl keiner der Zuschauer mehr retten können. Daher stoisches Abnicken des Zwischenstandes 4,5:2,5.

Das Interesse aller Anwesenden fokussierte sich nun auf Brett 2, wo unser Langstreckenrekordler Christoph mittlerweile mit einsamer weißer Dame gegen Dame, Turm und Läufer von Schwarz kämpfte. Ein blockierter weißer Freibauer auf h7 bot keinen Trost mehr. Daher erwarteten die meisten Schachjünger eine baldige weiße Aufgabe spätestens nach ein paar Racheschachs, die sicher schnell abreißen würden. Doch zur Verblüffung aller entfaltete sich ein ewiger Schachtanz der weißen Dame auf vier Feldern. Grandioses Remis zum 5:3 Gesamtergebnis.


Matchstatistik:
Vordermannschaft 1,5:2,5, Hintermannschaft 3,5:0,5.
Weißpartien 2,5:1,5, Schwarzpartien 2,5:1,5.

Da die Tabellennachbarn sich gegenseitig Punkte abknöpften, sonnen wir uns aktuell an der Tabellenspitze mit 5:1 Mannschafts- und 14,5 Brettpunkten, vor Bayern München 3 (5:1 MP, 13 BP), MSA Zugzwang 2 und SF Augsburg 1 (jeweils 4:2 MP, 13,5 BP). Am Tabellenende schlingern SC Türkheim/Bad Wörishofen 1 (2:4 MP) und SK Klosterlechfeld 1 (1:5 MP).

Noch vor Weihnachten folgt unser vierter Test, am Sonntag 16. Dezember 2018 (10 Uhr) auswärts bei MSA Zugzwang 2 in der Münchener Schachakademie, Zweibrückenstraße 8, Rückgebäude/A4, 80331 München. ("Falls das Tor geschlossen ist, bitte bei der Schachakademie klingeln".)

(kb)