RL201920 Spielbericht1

Aus Homepage SC Haar 1931 e.V.
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Regionalliga Südwest 2019/20 / Spielbericht 1. Runde

Verpasster Favoritensturz: SC Dillingen 1 - SC Haar 1931 1 4,5 : 3,5

Spielbericht:
Mit kleinen Erwartungen angereist, mit großen Chancen überhäuft, die verdiente Belohnung ausgeschlagen, so lässt sich unser Regionalliga-Start beim Landesliga-Absteiger SC Dillingen 1 zusammenfassen. Der Biss der Mannschaft blitzte jedoch wieder auf und lässt die Hoffnung auf Klassenerhalt intakt.

Der Anfang verlief zäh und ganz gegen unseren Plan ("hinten punkten"): Nach zweieinhalb Stunden besiegelte ein gern übersehenes Qualitätsopfer das Schicksal der luftigen schwarzen Verteidigungsstellung von Peter S. (Brett 8). 1:0 für die Donaustädter.


Walter J. am Schwarzbrett 6 geriet in stark asymmetrische Bedenkzeit und sah sich einem zunehmenden Angriffswirbel ausgesetzt. Doch er verteidigte auch den Gegner schwindlig und überraschte ihn mit einem Zwischenopfer der Dame. Das anschließende weiße Remisangebot nahm Walter sogleich an. Es sollte unser einziger halber Schwarzpunkt des Tages bleiben. 1,5:0,5 für die Gastgeber.

Taktikriese Christoph zündete an Brett 2 (Schwarz) wieder ein Feuerwerk von Bauernopfern, das sich diesmal jedoch als Strohfeuer erwies. 2,5:0,5 für die Dillinger.


Gut dass Bernhard (Brett 7, Weiß) seine aufkeimenden Remisgedanken verdrängte und die schwarze Königsstellung knetete. Ein sehenswertes Läuferopfer mit anschließender Springergabel gewann schließlich die schwarze Dame und den vollen Punkt. Nur noch 2,5:1,5 Heimvorsprung.

Winfried (Brett 5, Weiß) genoss ein verbundenes Freibauernpaar, das die ewige Frage "Sind Turm und Läuferpaar stärker als Läufer und Turmpaar?" in den Hintergrund drängte. Glänzender Ausgleich 2,5:2,5.


Helmut kam am Spitzenbrett mit Weiß ziemlich ausgeglichen aus der Eröffnung und orchestrierte dann aus scheinbar bedrängter Lage einen Gegenangriff mit zwingendem Bauerngewinn. Diesen verschmähte er und suchte weitere Komplikationen, die allerdings in ein schwarzes Dauerschach mündeten. Der Zwischenstand von 3:3 nährte unsere Hoffnung, mit heiler Haut davonzukommen.

Zumal Schachprofessor Elmar an Brett 4 trotz der schwarzen Steine die meiste Zeit am strategischen Drücker war. Doch wie es so ist mit zerstreuten Professoren (küssen das Frühstücksei und klopfen der Frau den Löffel aufs Haupt), scheiterte er an einer praktischen Alltagsaufgabe: Ein Turmopfer mit anschließendem Familienschach hätte die Partie zu unseren Gunsten entschieden. Statt dessen schwanden Initiative und Bauern, und das Turmendspiel gegen einen aktiven weißen König war nicht zu halten. Kurz vor Torschluss 4:3 für die Hausherren und -damen.


Hagen (Brett 3, Weiß) hatte in einem taktisch verwickelten Mittelspiel ständig viel zu rechnen und landete dann in einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern bei gleicher Bauernzahl. Die Volksweisheit, dass solche Endspiele leicht remis zu halten seien, wäre beinahe ins Auge gegangen, denn Weiß kämpfte an zwei Fronten: Gegen einen freien schwarzen a-Bauern und einen weit vorgedrungenen schwarzen König, der die weißen g-und h-Bauern bedrohte. Hagen musste seinen Läufer auf g1 opfern, lenkte dadurch aber den schwarzen König so weit ab, dass der weiße König plötzlich seinen eigenen zentralen Freibauern unterstützen und dadurch den letzten schwarzen Bauern erobern konnte. Endstand somit ein schmeichelhaftes 4,5:3,5 für den turmhohen Favoriten.

Matchstatistik aus Haarer Sicht:
Vordermannschaft 1:3, Hintermannschaft 2,5:1,5.
Weißpartien 3:1, Schwarzpartien 0,5:3,5.


Die Tabelle nach einer Runde sagt naturgemäß wenig aus. Die fünf Siegermannschaften der ersten Runde bilden die vordere Tabellenhälfte: FC Bayern München 3, SF Augsburg 1, TSV Haunstetten 2, SC Roter Turm Altstadt 1 und SC Dillingen 1. Die untere Hälfte spiegelt die fünf weniger glücklichen Mannschaften: SC Haar 1, SC Sendling 1, SK Rochade Augsburg 1, SC Garching 3 und Münchener SC 3.

Für Runde 2 am Sonntag 10. November 2019 (10 Uhr) erwarten wir den Tabellenführer FC Bayern München 3 zum Heimspiel über der "Post". Diesmal leider ohne das liebgewonnene Catering; wir wünschen unserem Schachfreund Walter Schmidt kräftige Besserung.

(kb)