RL202122 Spielbericht3

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Regionalliga Südwest 2021/22 / Spielbericht 3. Runde

Goldene Remisserie: SC Haar 1931 1 – TSV Haunstetten 2 4 : 4

Spielbericht:
Wenn nach fünfstündigem Ringen alle acht ausgekämpften Partien in Remis münden, greift der Chronist tief und vergeblich in sein Gedächtnis, ob er Ähnliches erlebt habe. Ein würdiger Abschluss dieser rundum eckigen Saison. Der dritte Tabellenplatz ehrt den Einsatz aller Haarer.

Zunächst ging es in der Nachholrunde 3 quasi normal los, nämlich mit einem Weißremis von Elmar zur Mittagszeit an Brett 4. Die h-Linie war zwar offen, doch der schwarze König evakuierte sich rechtzeitig nach Westen, und die schwarzen Türme f8 und g8 hielten passiv aber sicher die eigenen Bauern f7 und g7. 0,5:0,5.

Andreas R. gestaltete seine Schwarzpartie an Brett 7 aktiv und nahm dann vorsorglich ein Remisangebot an, bevor die offene Stellung zu dynamisch wurde. 1:1.


Winfried baute an Brett 6 (Weiß) eine Mischung aus positioneller Verschachtelung und taktischem Druckkessel auf. Aber letztendlich gab es kein Durchkommen, wobei die zeitweise Verknotung schwarzer Verteidiger --- Springer f8 und g8 --- sehenswert war. 1,5:1,5.

Helmut zauberte am Spitzenbrett mit den schwarzen Steinen wieder einmal eine taktisch anspruchsvolle Eröffnung aus dem Hut. Nachdem sich der Pulverdampf verzogen hatte, verzogen sich auch die Spieler in den Analyseraum. 2:2.


Anton krönte an Brett 5 (Schwarz) seine herausragende Saison mit einem turbulenten Unentschieden gegen einen FM. Als dieser Remis bot, spielte Anton putzmunter weiter und opferte einen Turm für Aussicht auf Königsangriff oder Materialgewinn. Ein studienartiger Zwischenzug unterband allerdings Beides, und Schwarz stand plötzlich mit einer Minusqualität da. Aber mit je einem Mehrbauern an beiden Flügeln war die schwarze Stellung immer noch fest genug, um Remis durch Zugwiederholung zu erreichen. 2,5:2,5.

Christoph erhielt an Brett 2 (Weiß) drei Remisangebote, spielte aber unverdrossen weiter auf Gewinn. Heterogene Rochaden sorgten für Spannung an beiden Flügeln. Erst als ein Qualitätsopfer von Schwarz die Lage unübersichtlich machte, ließ sich Christoph besänftigen. 3:3 um 13:20 Uhr.


Eine zusätzliche Stunde schwitzte Konrad an Brett 8 (Weiß), um sein Turmendspiel mit Minusbauer in ein elementares Bauernendspiel mit klassischem Remis/Patt abzuwickeln. In der Eröffnung war sein DWZ-Vorsprung von 300 Punkten gegenüber dem aufstrebenden Jungtalent unsichtbar. 3,5:3,5.

Der Schlusspunkt des Tages und der Saison war unserem Jugendtrainer Hagen an Brett 3 (Schwarz) vorbehalten. Seine Lage war zwar auch nach Damentausch beengt, aber die schwarzen Verteidiger (K, T, L, S) konnten sich immer genauso schnell umgruppieren wie die weißen Angreifer (T. L, S). Taktischer Höhepunkt war eine studienartige Verteidigung gegen einen Doppelangriff des weißen Turms auf der sechsten Reihe (28.Td6 für Nachspieler auf der BSB-Webseite). Um 14:40 Uhr war es so weit, Zugwiederholung zum 4:4.


Matchstatistik für Puristen:
Vordermannschaft 2:2, Hintermannschaft 2:2.
Weißpartien 2:2, Schwarzpartien 2:2.

Saisonstatistik:
14 Spieler unseres Regionalliga-Kaders kamen zum Einsatz. Erfolgreichster Punktesammler war Anton mit 5,5 aus 7 Partien (Turnierleistung 2226), gefolgt von Christoph (4,5 aus 7, Turnierleistung 2216) und Hagen (4 aus 7, Turnierleistung 2125). Hans Christoph holte als Ersatzspieler 100% (3 aus 3), Winfried 3 aus 5. Hervorgehoben sei auch die erfolgreiche Regionalliga-Premiere unseres Jugendspielers Kevin (1 aus 1).

Unangefochtene Meister der corona-gebeutelten Saison 2021/2022 der Regionalliga Südwest wurden die Schachfreunde Augsburg 1 mit 18:0 Mannschaftspunkten und 61,5:10,5 Brettpunkten. Der lang ersehnte Aufstieg in die Landesliga ist den Favoriten hiermit endlich sicher.

Vizemeister wurde der SC Sendling 1 (12:6 MP, 45:27 BP). Auf den Fersen folgt der SC Haar 1931 1 mit 11:7 MP und 36:36 BP und erfreut sich somit gewissermaßen der Bronzemedaille, eine Wohltat nach mehreren Jahren, in denen das Zittern um den Klassenerhalt im Vordergrund stand.

Als Tabellenletzter und Absteiger dieser langen Saison steht SK München Südost 2 fest.

Jetzt folgt die Sommerpause. Der Sommer ist die Jahreszeit, in der es zu heiß ist, die Dinge zu erledigen, für die der Winter zu kalt war (Mark Twain). Wir aber lernen ununterbrochen weiter, denn Entdecken macht Spaß.

(kb)